Artikel vom:
26. November 2003
Bücher
Die Deutschen sind ganz verrückt nach
ihm:
Neues von Tomi Ungerer
Talks am Radio und Fernsehen - «Es
war einmal mein Vater», ein wunderschönes Bilderbuch mit schönen
Texten
Von Jürg-Peter Lienhard
Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2003
Er gilt selbst in Frankreich als «Enfant terrible», weil er
einer der kreativsten Menschen ist und «den Elsässer»
wie kein anderer verkörpert: Tomi Ungerer, der grosse Zeichner, Kinder-
und Erotik-Buchautor. Er ist zwar äusserlich in die Jahre gekommen,
aber seinen Pfiff hat er immer noch. 72 Jahre und kein bisschen leiser. Das
ist wohl der Grund, dass er zwischen November und Dezember 2003 in Deutschland
gleich mehrere Auftritte hat - am Radio und im Fernsehen und in Ausstellungen.
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Artikel vom:
22. November 2003
Basler Stadtbuch 1992 - «Schlumpf-Affäre»
Er war der letzte Textilbaron Mülhausens
Fritz Schlumpf (1906–1992) im Basler Exil
gestorben
Der Schweizer Industrielle liess seine
vier französischen Textilfabriken wegen seines Sammelwahns bankrott
gehen - Zuchthausstrafe wurde wegen hohen Alters bedingt erlassen
Von Jürg-Peter Lienhard
Der Tod von Fritz
Schlumpf am 18. April 1992 in Basel hat den Schlussstrich gezogen unter
eine Geschichte, die noch nicht geschrieben ist, aber deren Ende schon lange
vor seinem Ableben eingetroffen war: Die Geschichte des letzten Patriarchen
der gloriosen elsässischen Textilindustrie, dem seine Sammelleidenschaft
für alte Autos zum Verhängnis wurde. Mehr…
Nachruf
Erschütternder Film über Aglaja
Veteranyi
Aus dem Abgrund, in den Abgrund
Posthume Begegnung - ein Film von
Ludwig Metzger am Sonntag, 12. Oktober 2003, 21:15 Uhr auf 3-Sat
Von Jürg-Peter Lienhard
«Warum…?» - darüber kann
auch der Film von Ludwig Metzger keine Auskunft geben: Aglaja Veteranyi,
eine
wundervolle Schriftstellerin und Schauspielerin, hat sich am
3. Februar 2002 in den Zürichsee gestürzt und ist ertrunken.
Ihr Tod ist schmerzhaft, wenn man sie auch nur flüchtig gekannt hat,
wenn man ihr hochgelobtes Buch «Warum das Kind in der Polenta kocht»
gelesen und ihre Botschaft verstanden hat.
Wie kommt es, dass man - allein
aufgrund eines Zeitungsartikels - die Räder unter den Hosenboden
nimmt, und zu einer Lesung in einem vom Stadtzentrum weit entfernten Industriequartier
Zürichs fährt, um dort einer bislang unbekannten Schriftstellerin
zuzuhören? Mehr…
Literatur
Aktion «Basel liest ein Buch»
beendet
Der Pinguin, der die (Basler) Herzen eroberte
Andrej Kurkows Roman «Picknick auf
dem Eis» ist bei den Baslern gut angekommen - Ein Blick in das
stimmungsvolle Buch
Von Jürg-Peter Lienhard
Was ist das für ein Kriminalroman,
wo es weder «richtige» Tote noch einen Detektiv gibt?
In Andrej Kurkows Krimi «Picknick auf dem Eis», der teils
im winterlichen Kiew handelt, gibt es zwar massenhaft Tote, aber nur,
wenn der
Held der Geschichte die Zeitung liest: nämlich allein in
der Zeitung unter der Rubrik «Todesfälle». Sonst
aber hat der Protagonist dieses Romans keines seiner «Opfer»
je gesehen noch gekannt: Er musste ihren Nekrolog schreiben, bevor sie
ermordet oder verunfallt «wurden».
Viktor, der Protagonist, ist ein Schriftsteller, der zwischen journalistischen
Versuchen und Prosarbeiten steckengeblieben ist. Ihm zur Seite steht
ein Pinguin, den er aus dem Zoo «gerettet» hat, weil der Zoo
pleite war und Tiere an Leute verschenken musste, die für das Futter
aufkommen konnten. Viktor bestreitet sein Auskommen mit dem Verfassen
von Nekrologen, die er gewissermassen auf Vorrat für einen geheimnisvollen
Chefredaktor schreiben muss: Jeder Auftrag ist ein Todesurteil.
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Musikwissenschaft
Boulez an Cage:
«Mach‘s wie die Barbaren!»
Neuauflage der Korrespondenz - Weckt Verständnis
für die abendländische Musik des 20. Jahrhunderts
- Kostenbeitrag der Paul-Sacher-Stiftung vergünstigt
das Werk
Von Jürg-Peter Lienhard
Die 1990 erstmals in Buchform veröffentlichte
Korrespondenz zwischen Pierre Boulez und John Cage erlebt eine Neuauflage:
Soeben hat der Musikverlag Schott, in Zusammenarbeit
mit der Paul-Sacher-Stiftung in Basel, eine ergänzte
und neu durchgesehene Fassung herausgebracht. Mehr...
Artikel vom: Mai 1992
Rezension
Merian: Elsass
Clichés nur zum «Anfüttern»
Eine Karikatur, statt einer Postkartenlandschaft:
Premiere bei den Merian-Heften - Das Ecomusée d'Alsace wird verschwiegen,
«eine katastrophale Auslassung», meint Mit-Autor Tomi Ungerer
Von Jürg-Peter Lienhard
Eine elsässische «Nana»
mit ihren charakteristischen «Elefantenohren» hat zwei «Bubbela»,
auf der Schoss: ein deutsches Seppelchen und ein französischer Jeannot.
Dem einen gibt sie den Schoppen in Form einer guten Flasche Elsässer,
und dem anderen füttert sie unzweifelhaft Strassburger Würstchen.
Zum ersten Mal hat der Merian-Verlag, Herausgeberin der «Monatshefte
der Städte und Landschaften», für das jüngste Heft,
das dem Elsass gewidmet ist, kein Foto, sondern eine Karikatur verwendet.
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