Gleichstellung
Basel-Stadt ernennt Behinderten-Beauftragten
Auf Worte sollen Taten folgen
Der Kanton will nicht «auf Gesetze warten, sondern handeln»:
Martin Haug heisst der erste Beauftragte für die Integration und
Gleichstellung Behinderter.
Von Jürg-Peter Lienhard von der Pressekonferenz des
Erziehungsdepartementes Basel-Stadt
Kaum hat das eidgenössische Stimmvolk die sogenannte
«Behinderten-Initiative» abgelehnt, überrascht das Erziehungsdepartement
des Kantons Basel-Stadt (ED) mit der Schaffung einer Stelle eines
«Beauftragten für Integration und Gleichstellung von Menschen mit einer
Behinderung».
Genau gesagt, wird diese Stelle nicht «neu geschaffen» wie Regierungsrat
Christoph Eymann an der Pressekonferenz vom 13. August erklärte.
Vielmehr «kratzt» das Departement das dazu benötigte Budget von 70'000
Franken aus andernorts eingesparten oder nicht ergriffenen
Personalmassnahmen zusammen. So dass die generell angesagten drastischen
Sparauflagen des Kantons nicht tangiert werden müssen.
Wie Eymann ausführte, will das neue Behindertengesetz die
Selbständigkeit der Menschen mit Behinderung und ihre wirtschaftliche
und soziale Integration verbessern. Es verpflichtet die Kantone,
Massnahmen zur Beseitigung der Benachteiligungen von Menschen mit einer
Behinderung zu ergreifen. Darauf wollte Basel-Stadt vorbereitet sein:
Als erster Kanton der Schweiz schaffte der Kanton Basel-Stadt die Stelle
des dazu Beauftragten, den sie mit Martin Haug besetzt.
Der 42-jährige ehemalige Primarlehrer und Heilpädagoge war zuletzt
Leiter des Bildungsclub der Region Basel und ist nicht behindert. Wie
Regierungsrat Eymann erklärte, wurde er unter zahlreichen Kandidaten
(darunter Behinderten) wegen seiner beruflichen Qualifikationen
ausgewählt. Haug zeichnet auch mitverantwortlich für das vom
Erziehungsdepartement Basel-Stadt erstellte und an der Pressekonferenz
vorgestellte erste kantonale Leitbild «Erwachsene Menschen mit einer
Behinderung». |