Medizin
Pressecommuniqué des Kantonsspital
Basel
«Marie-Curie-Preis» geht an
Basler Krebsarzt
Flavio Forrers Studie über die radiologische
Bekämpfung von Lymphdrüsenkrebs wurde unter 2000 Arbeiten ausgewählt.
Basel. Basel hat einen weiteren Forscher,
der von einem internationalen Komitee mit einem wichtigen Forschungspreis
ausgezeichnet wurde: Die European Association of Nuclear Medicine (EANM)
hat den Arzt Flavio Forrer vom Kantonsspital Basel/Universitätskliniken
am diesjährigen Jahreskongress in Amsterdam mit dem «Marie Curie
Award» 2003 für die beste wissenschaftliche Präsentation
ausgezeichnet. Die prämierte Studie widmet sich dem Einsatz von radioaktiv
markierten Antikörpern gegen Lymphdrüsenkrebs.
Bei der klinischen Studie, die Dr. Flavio Forrer aus der Forschungsgruppe
Nuklearmedizin (Prof. Jan Müller) und Radiopharmazie (Prof. Helmut Mäcke)
am Kantonsspital Basel/Universitätskliniken in enger Kooperation mit
PD Andreas Lohri vom Kantonsspital Liestal durchführt, werden künstlich
hergestellte, radioaktiv markierte Antikörper in eine Vene gespritzt.
Die „strahlenden“ Antikörper docken sich sodann an Krebszellen an und
„zerstrahlen“ diese, gleichzeitig zerstören sie auch die umgebenden
Krebszellen.
Strahlen von nur einem Millimeter Länge
Da die auf diese Weise eingesetzte Strahlung lediglich eine Reichweite von
ca. einem Millimeter hat, wird das umgebende gesunde Gewebe weitgehend geschont.
Der Vorteil dieses Antikörpereinsatzes ist somit die maximale Therapiewirkung
bei minimaler (unerwünschter) Nebenwirkung. Das Präparat wird vorderhand
im Rahmen einer kontrollierten klinischen Studie am Kantonsspital Basel/Universitätskliniken
an ausgewählten Patientinnen und Patienten mit einem Rückfall von
Lymphdrüsenkrebs eingesetzt.
Von 80 Juroren als beste Arbeit ausgezeichnet
Die prämierte Studie setzte sich in einem äusserst strengen Auswahlverfahren
durch. 80 Juroren des wissenschaftlichen Komitees der EANM aus allen europäischen
Ländern wählten in einem ersten Schritt aus Kurzbeschrieben von
über 2000 Arbeiten die 20 Besten aus. Die Autoren dieser 20 Beiträge
reichten anschliessend ein Manuskript mit einer ausführlichen detaillierten
Darstellung der Studie ein.
Daraus hat eine dreiköpfige Fachjury den Beitrag aus Basel als hervorragendste
Präsentation auserkoren und mit der Medaille des Marie Curie Funds ausgezeichnet.BASEL
– Nun hat das Basler Kantonsspital einen prominenten Arzt. Flavio Forrer
durfte den internationalen Forschungspreis entgegen nehmen.
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