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Literatur

Basel liest ein Buch - im Drämmli

Literatur statt Reklame

Das «Buch-Drämmli» verkehrt vom 8. bis 20 September auf den Linien 15 und 16

Von Jürg-Peter Lienhard

Basel. Weil Basel bekanntlich «anders tickt», sind auch die öffentlichen Verkehrsbetriebe in der Stadt am Rheinknie stets für originelle Ideen zu haben: Während den kommenden vierzehn Tagen, vom 8. bis 20. September 2003, verkehrt auf den Tramlinien 15 und 16 der Basler Verkehrsbetriebe (BVB) täglich von 6–20 Uhr das «Buch-Drämmli».

Es ist wirklich nur ein Buchtitel, der in einem Anhänger des «Buch-Drämmli» nicht «aufliegt», sondern an Schnüren angebunden und bei den Sitzplätzen am Fenster in speziellen Taschen steckt - allerdings gleich in 20 Exemplaren: Andrej Kurkows Roman «Picknick auf dem Eis» in einer Taschenbuchausgabe des Diogenes-Verlags.

 

Machura

Fest installierte Fächer mit rund 20 Exemplaren von Andrej Kurkows Roman «Picknick auf dem Eis» sorgen für ein Lesevergnügen auf Raten und dafür, dass die Taschenbücher eben nicht in fremden Taschen verschwinden. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2003

 

«Ich selbst habe das Projekt als ausgesprochen sympathisch kennengelernt», erklärte Urs Hanselmann, Direktor der BVB an der Vorstellungspressekonferenz am Montag, 8.9.2003, «und wünsche mir, dass bis im Herbst zahlreiche Baslerinnen und Basler Bekanntschaft mit Mischa dem Pinguin gemacht haben.»

«Mischa, der Pinguin» ist nämlich die Hauptfigur in Kurkows Roman, der von einer 27-köpfigen Jury unter drei Mitbewerbern für das «Drämmli»-Projekt vorgeschlagen worden war. Der Buchkommission mit Vertretern der Stadt aus den Bereichen Literatur, Kultur, Wirtschaft, Politik, Soziales und Sport standen daneben zur Auswahl: «Idioten. Fünf Märchen» von Jakob Arjouni und «1979» von Christian Kracht. Initiiert und finanziert von der Christoph-Merian-Stiftung wird das Projekt vom Literaturhaus Basel getragen, wie Martin Machura vom Literaturhaus erklärte.

Das Projekt sei zum Start der 1. Basler Buchmesse «BuchBasel»  am 2. Mai 2003 in die Öffentlichkeit gegangen, schilderte Machura weiter, als die eigens eingerichtete Webseite www.baselliesteinbuch.ch aktiviert wurde, worauf jeder interessierte Leser seine Stimme für das persönliche Lieblingsbuch abgeben konnte. Parallel konnten die Basler auch in allen beteiligten Buchhandlungen und Bibliotheken schriftlich ihr favorisiertes Buch bestimmen.

Wenn ich oben geschrieben habe, dass, weil Basel anders tickt, ein Buch durch die Stadt fahren kann, so kommt die Idee dazu doch über den «grossen Teich» - nämlich aus den USA. Dort wurde 1998 das Projekt «One City - One Book» erstmals lanciert und bald darauf in Leed, Potsdam, Bad Hersfeld und Wien weitergeführt. Basel ist hingegen die erste Schweizer Stadt, die diese Idee aufgriff.

Wie Annette Stade von der Christoph-Merian-Stiftung ausführte, geht das «Buch-Drämmli» einher mit den verschiedenen Veranstaltungen zum Projekt «Basel liest ein Buch», bei dem der Gedanke, eine Stadt für einen Sommer lang «mit einem spannenden Buch in Atem zu halten», zugrundeliegt. (Weitere Informationen siehe unter www.baselliesteinbuch.ch).

 

Jürg-Peter Lienhard

 

Hanselmann


«Ein Taschenbuch mit seinen kleinen Abmessungen
ist wohl die richtige Lösung, um im vollbesetzten Tram
ungestört lesen zu können», ist BVB-Direktor Urs
Hanselmann überzeugt und hat darum «grünes Licht»
für die «sympathische Idee» des «Buch-Drämmlis»
gegeben. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2003


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