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Im Rahmen um meine Bemühungen zur Förderung und des Austausches
elsässischer Kultur, habe ich im Stadttheater Basel und anderen
Spielstätten verschiedene Theaterproduktionen in eigener Regie, als
Gastspiel, als Auftragswerk und aus Freude am Thema auf die Beine
gestellt. Die Produktionen waren jeweils ausverkauft und sehr gut in der
Presse besprochen worden. |
Der elsässisch-sundgauische Ausdruck «Chàltnàcht» ist vom alemannischen
«Chilten», «Chalten» abgeleitet und bedeutet so viel wie sich Besuchen.
Eine «Chàltnàcht» ist daher ein langer Winterabend, wo man sich im
einzigen geheizten Raum des Bauernhauses, der Stube, besuchte und rund
um den warmen Kachelofen Geschichten erzählte, Karten spielte,
Musizierte und Aepfel im Rohr schmorte oder einen Glühwein ausschenkte.
Die Gedichte des elsässischen Poeten, genannt «le prince des poètes
alsacien» - Nathan Katz -, sind in der erdigen Sundgauer Sprache
abgefasst. Mit dem Überhandnehmen der französischen Sprache sind seine
Gedichte und Erzählungen in seiner Heimat vom Vergessen bedroht, denn
sein Idiom kann bald niemand mehr rein wiedergeben.
Diese Tatsache war der Ausgangspunkt für eine szenische Lesung im
Stadttheater Basel, wo seine Sprache noch mühelos verstanden wird. Ein
Glücksfall war auch, dass seine engste Mitarbeiterin, die Radiofrau und
Diseuse Yvonne Gunkel eine hervorragende Interpretin seiner Gedichte war.
Ich verfasste ein Buch in Gesprächsform, womit ich zusammen mit Yvonne
Gunkel Leben und Werk Nathan Katz darstellte. Yvonne Gunkel sprach zu
jedem Thema ein Gedicht, das mit Musik der klassischen Volksmusiker
«Géranium» untermalt und mit Darstellungen und Tänzen der Gruppe
«Burgdeifela» versinnbildlicht wurde.
Ich führte zudem Regie und gestaltete das Bühnenbild: Drei Szenen und
eine Tanzfläche inmitten des Publikums. |
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Brecht auf Elsässisch |
Germain Muller vom Strassburger «Cabaret-Barably» hat Bertolt Brechts
Klassiker «Kleinbürgerhochzeit» auf Elsässisch umgeschrieben. Das
heisst, dass es gegenüber dem Original eine ganze Viertelstunde länger
dauert: Weil die Hochzeiter auf Elsässisch tafeln, und nicht etwa nur
einen Kloppfisch verdrücken...Was Wunder, dass die elsässische Version
das «Fidleburgerische» erst recht entlarvt, das so am Familientisch und
beim Zusammentreffen der «lieben Verwandten» brutal ausbricht. Die
Inszenierung von Francis Haas mit seinem «Atelier Lyrique du Rhin» mit
den bekanntesten Schauspielern des «Cabaret Barably» hatte mich derart
begeistert, dass ich sie als eigene Produktion ins Stadttheater Basel
brachte. Dabei wurde im Foyer des Grossen Hauses ein «Theater im
Theater» errichtet. Da wurden Gradins links und rechts der Spielstätte
aufgebaut und rundum beleuchtet - wie eine Arena und ganz entsprechend
dem Inhalt des Stückes. So wurden die Zuschauer unfreiwillig Mitwirkende
- Voyeure in einem Drama der bekannten Art.
Die Veranstaltung wurde ein voller Erfolg, zumal das Premieren-Publikum
mit einem Käsebüffet des Maître Fromager Bernard Antony von
Vieux-Ferrette verwöhnt wurde. Es war das einzige Mal in der Geschichte
der Theater Basel, dass im «Musentempel» selbst nach Tagen der
charakteristische Duft von reifstem «Fromage de Munster A.O.C» schwebte.
Das Plakat entwarf der weltberühmte Illustrator und Zeichner Tomi Ungerer. |
«Odilie - eine europäische Legende»
Bei diesem Stück handelt es sich um ein Auftragswerk, das ich im Namen
des Vereins Elsass-Freunde Basel dem in Basel lebenden deutschen
Schriftsteller Frank Geerk erteilte: Er sollte aufgrund eines Gedichtes
des Strassburger Dichters Friedrich Lienhard über die heilige Odilie,
Schutzpatronin des Elsass, ein Theaterstück schreiben. Die damit
verbundenen Absichten habe ich im folgenden Geleitwort des
Programmheftes verfasst. |
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Titelblatt des Programmheftes zur Aufführung «Odilie - eine europäische
Legende». Das Titelblatt zeigt auch das Sujet des Theater-Plakates, das
sich auf das Legendensymbol der heiligen Odilie bezieht. Idee und
Gestaltung: J.-P. Lienhard, Basel © 2003
Textauszug aus dem Programmheft
zu «Odilie» im PDF-Format |
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Als Mitwirkende habe ich die folgenden Künstler am Theater Basel
gewinnen können: Adrian Furrer, Rudolf Ruf, Michaela Steiger, Cornelia
Heyse. Regie: Marc Zurmühle. Musik: Urs Blöchlinger, Robi Rüdiühli,
Peter K. Frey. Produktion: Jürg-Peter Lienhard. Foto: J.-P. Lienhard,
Basel © 2003 |
Silberkiesel
Der in Basel lebende Zofinger Schriftsteller und Theaterautor Hansjörg
Schneider verfasste seinen ersten literarischen Kriminalroman der
späteren Serie mit dem Kommissar Hunkeler unter dem Titel
«Silberkiesel». Weil die Handlung in unserem damaligen Wohnquatier
spielt, konnte ich Hansjörg Schneider dazu bewegen, eine eigene Fassung
für eine Szenische Lesung über die Geschichte um die «Silberkiesel» zu
schreiben. Und weil nebst dem Kommissar Hunkeler auch die weibliche
Hauptperson in der Migros unseres Quartiers arbeitete, war es
naheliegend, dass die Genossenschaft Migros Basel aus ihrem
«Kulturpozent» die Aufführung im Restaurant des Einkaufszentrums
sponserte und die Gaststätte zeitweilig zu einem Theater
umfunktionierte. Der Autor und die hochkarätige Schauspielertruppe aus
dem Theater Basel führte selbstredend zu ausverkauften Vorstellungen.
Besonders erfreulich war, dass die meisten Besucher auch aus dem
Quartier selbst stammten und nicht zu den sonst beworbenen
Theatergängern gehörten. |
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Flugblatt zur Aufführung «Silberkiesel».
Auf dem Bild von links nach rechts: «Silberkiesel»-Autor Hansjörg
Schneider (fasste im Stück die Übergänge der Szenenausschnitte
zusammen), die Mitwirkenden Deborah Epstein, Hilde Ziegler ( ), Norbert
Schwientek (damals von «theater heute» zum «Schauspieler des Jahres»
erkoren). Nicht auf dem Bild: Jürg-Peter Lienhard, Idee, Regie und
Produktion. Foto: J.-P. Lienhard, Basel © 2003 |
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